Die aktuelle Impfstrategie

Corona-Impfzentren: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Wo entstehen Impfzentren? Wer wird zuerst geimpft? Und was kostet die Impfung? Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie werden große Hoffnungen auf die Wirkung der Impfstoffe gesetzt. Die Hersteller Moderna und Biontech/Pfizer haben bereits eine Zulassung ihrer Impfstoffe für Europa beantragt. Damit möglichst schnell mit den Impfungen gestartet werden kann, werden zurzeit überall in Deutschland Impfzentren eingerichtet. Was bisher zum geplanten Ablauf bekannt ist:

Warum sind Impfzentren notwendig?

Bis Impfungen gegen Covid-19 in Hausarztpraxen möglich sein werden, übernehmen zentrale Impfstellen diese Aufgabe. Das ist unter anderem notwendig, weil beispielsweise der Impfstoff von Biontech und Pfizer bei Temperaturen von unter minus 70 Grad Celsius gekühlt werden muss. Weder in Apotheken noch in Arztpraxen ist das möglich. 

Wo sollen Impfzentren entstehen?

Wie viele Zentren eingerichtet werden und wo sie entstehen, entscheiden jeweils die Bundesländer. In den meisten Bundesländern soll mindestens ein Impfzentrum in jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt eingerichtet werden.

Zusätzlich sollen mobile Impfteams zum Einsatz kommen, um Menschen in Krankenhäusern oder Alten- und Pflegeheimen zu versorgen.

Wann starten die Impfungen?

Bis zum 15. Dezember sollen die Impfzentren einsatzbereit sein. Mit den ersten Impfungen kann es losgehen, sobald ein Impfstoff in Europa zugelassen ist. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechnet damit, dass bereits zum Ende des Jahres mit den Impfungen begonnen werden kann.

Wer wird zuerst geimpft?

Die Ständige Impfkommission des Robert Koch-Instituts hat eine Empfehlung rausgegeben, nach der in sechs Stufen geimpft werden soll.

Höchste Priorität haben demnach Menschen über 80 Jahre, Bewohner von Alten- und Pflegeheimen sowie Pflegepersonal in der Altenpflege. Auch Beschäftigte im Rettungsdienst, in Notaufnahmen oder auf Stationen mit Covid-19-Patienten sollen zur ersten Gruppe gehören.

Anschließend sollen sich 76- bis 80-Jährige impfen lassen dürfen sowie Demenzkranke und Menschen mit geistiger Behinderung. Die dritte Gruppe bilden Menschen im Alter von 71 bis 75 Jahren, Personen mit einem erhöhten Risiko durch Vorerkrankungen, Bewohner von Asylbewerber- und Obdachlosenunterkünften und Kontaktpersonen von Schwangeren.

An vierter Stelle stehen Vorerkrankte mit einem moderaten Risiko, 66- bis 70-Jährige, Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher sowie Beschäftigte mit prekären Arbeitsbedingungen wie Saisonarbeiter oder Mitarbeiter in der Fleischindustrie.

Zur fünften Gruppe gehören Menschen im Alter von 60 bis 65 Jahren, Beschäftigte im Einzelhandel, bei der Feuerwehr, Polizei und Bundeswehr und im öffentlichen Nahverkehr. Auch Mitarbeiter in Schlüsselpositionen der Landes- und Bundesregierung fallen unter diese Kategorie.

Als letztes dürften sich alle anderen Menschen unter 60 Jahren impfen lassen. Die Reihenfolge der Gruppen könnte sich aber noch ändern.

Was kostet die Impfung?

Der Impfstoff soll kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die Kosten für den Impfstoff und die Einrichtung und Organisation der Impfzentren übernehmen Bund und Länder und die privaten und gesetzlichen Krankenkassen.

Wann wird eine Herdenimmunität erreicht?

Nach Ansicht von Experten müssen etwa zwei Drittel der Bevölkerung immun sein, um eine weitere Verbreitung des Virus aufzuhalten.