Masken im Test

FFP2-Masken: Darauf müssen Sie beim Kauf achten

Was Sie beim Kaufen und Tragen von FFP2-Masken beachten sollten und wie die Masken im Test abschneiden.

Nach stundenlangen Verhandlungen haben sich die Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag auf eine Verlängerung des Lockdowns bis zum 14. Februar geeinigt. Damit bleiben Restaurants, Kinos, Fitnessstudios und Friseure, aber auch Schulen und Kitas vorerst geschlossen. Arbeitgeber sollen zudem mehr Homeoffice ermöglichen.

Mit den neuen Beschlüssen wurde auch die Maskenpflicht noch einmal verschärft: Beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln gilt in Zukunft die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske. Dazu zählen einfache OP-Masken oder die etwas sichereren FFP2-Masken. Worauf Sie beim Kauf und beim Tragen einer FFP2-Maske achten sollten.

FFP2-Masken im Test: Wie schneiden sie beim TÜV ab?

Der TÜV Nord hat für stern TV acht FFP2-Masken verschiedener Hersteller getestet. Die Masken wurden bei Rossmann, DM, Rewe, in der Apotheke und bei Amazon gekauft. Preislich liegen sie zwischen 45 Cent und 3,99 Euro. Die günstigste Maske im Test kommt von Amazon, die teuerste aus der Apotheke.

Für Dr. Dirk Renschen vom TÜV Nord sind besonders zwei Testkriterien entscheidend: „Wir testen primär den Durchlassgrad der Maske, das heißt, wie viel Virus-Aerosol durchkommt. Und auf der anderen Seite wie wenig die Maske die Luft einschränkt, die man beim Atmen benötigt, das heißt, wie gering der Atemwiderstand ist.“

Beim Test des Atemwiderstandes fallen zwei der acht Produkte durch: Eine Maske aus der Apotheke für zwei Euro und eine Maske von Amazon für drei Euro. Den wichtigen Test der Filterleitung bestehen jedoch alle Produkte. Das bedeutet: Alle Masken im Test filtern zuverlässig mindestens 94 Prozent der Aerosole.

Ein gutes Prüfergebnis bedeutet jedoch nicht, dass die Maske auch im Alltag optimal filtert. Wichtig ist, dass die Maske dicht am Gesicht anliegt. „Leider sind die Masken im Allgemeinen nicht mit Größen gekennzeichnet“, so Dr. Dirk Renschen. „Das heißt: Eigentlich bleibt einem als Konsumenten nur die Möglichkeit, zu testen, welche Maske gut passt und davon dann mehrere zu beschaffen.“

Die getesteten FFP2-Masken im Überblick:

Ort

Hersteller

Preis

Apotheke

Sentias GmbH & Co. KG

39,95 € (10 Stk.)

3,99 € pro Stück

Apotheke

Zhongshan Saifute Labor Protective Articles Co.

3,95 € pro Stück

Apotheke

Hefei Kadi Biological Pharmaceutical Co.

2,05 € pro Stück

Rewe

TBS Pack

6,99 € (3 Stück)

2,33 € pro Stück

dm

Macopharma 

69,95 € (50 Stück)

1,39 € pro Stück

Rossmann

Deckert Medizintechnik

8,99 € (5 Stück)

1,798 € pro Stück

Amazon

Dongyang Qidengshi Labor Insurance Co.

4,49 € (10 Stück)

0,45 € pro Stück

Amazon 

Shenzhen Powerqi Technology

29,90 € (10 Stück)

2,99 € pro Stück


Worauf muss ich beim Kauf einer FFP2-Maske achten?

  • Eine CE-Zertifizierung mit vierstelliger Prüfnummer muss auf die auf die Maske gedruckt sein (nur das CE-Zeichen ohne Nummer reicht nicht).
  • Die vierstellige Prüfnummer führt zu dem Labor, das die Maske nach den Vorgaben der EU-Norm (EN) 149:2001+A1:2009 zertifiziert hat. Ob die vierstellige Nummer tatsächlich zu einem seriösen Prüfinstitut führt, kann man hier checken: https://ec.europa.eu/growth/tools-databases/nando/index.cfm?fuseaction=notifiedbody.main
  • Wenn man hier die Nummer von der Maske findet und dann unter dem Punkt „Legislation“ noch das Dokument „Regulation (EU) 2016/425 Personal protective“ findet, ist die entsprechende Prüfstelle zur Überprüfung berechtigt.
  • Wer unsicher ist, kann sich die Konformitätserklärung – zum Beispiel in der Apotheke – zeigen lassen, auch bei Online-Händlern findet man solche Dokumente.

Worauf muss ich beim Tragen einer FFP2-Maske achten?

  • Die Zertifizierung bezieht sich auf die Filtration des Stoffes. FFP2-Masken müssen mindestens 94 Prozent der in der Luft enthaltenen Partikel, also auch der gefährlichen Aerosole, auffangen.
  • Entscheidend ist aber auch der Dichtsitz der Maske, denn der perfekte Filterstoff reicht nicht aus, wenn die Maske nicht vernünftig sitzt.
  • Auch bei FFP2-Masken sitzen viele nicht richtig dicht. Und weil die Luft sich immer den Weg des geringsten Widerstandes sucht, strömt sie zum Beispiel an den Seiten, unterhalb der Augen und am Hals aus.
  • Den Sitz der Masken kann man verbessern – zum Beispiel durch Bügel, die die Ohrbänder am Hinterkopf straffen, durch einen Schaumstoffeinsatz im Nasenbereich, durch einen zusätzlichen Nasenbügel. Grundsätzlich scheinen Masken mit Kopfbügeln besser zu sitzen als solche mit Ohrschlaufen. Man sollte dies allerdings ausprobieren und die für sich ideale FFP2-Maske finden.
  • Ein Hinweis darauf, dass die Maske gut sitzt, ist, dass sie sich beim Atmen mitbewegt. Das ist ein Zeichen dafür, dass man tatsächlich durch den Filter atmet. Bewegen die Masken sich nicht, muss irgendwo eine große Leckage sein, durch die man atmet.
  • Man kann auch die Maske aufschneiden und den mittlere Stoffebene gegen das Licht halten. Kommt das Licht an einigen Stellen durch, ist sie undicht. Natürlich darf sie auch keine Löcher (zum Beispiel an den Schweißnähten) enthalten.
  • Auch ein interessanter Test: Man kann man versuchen, mit der Maske eine Kerze auszupusten. Wenn dies gelingt, kommt womöglich zu viel Luft durch.
  • Informationen zur Wiederverwendbarkeit von FFP2-Masken finden Sie hier.

Wie ist die Qualität der FFP2-Masken, die derzeit im Umlauf sind?

  • Beim TÜV Nord und bei der DEKRA arbeiten die Mitarbeiter rund um die Uhr im 3-Schichtbetrieb und testen FFP2-Masken im Auftrag der Gesundheitsministerien, Kliniken, Unternehmen, etc. – alle wollen sicherstellen, dass sie vernünftige Masken haben.
  • Ein Problem ist: In der ersten Welle wurden so dringend Masken gebraucht, dass viel auch nicht zertifizierte Ware nach Deutschland geschwemmt wurde. Diese Masken sind zum Teil noch immer im Umlauf und können noch legal verkauft werden.
  • Viele Masken enthalten übrigens die Kennzeichnung KN95. Das ist der chinesische Standard, der vergleichbar mit FFP2 ist. Diese Masken sind aber nicht nach den oben beschriebenen Normen geprüft.
  • Es gibt aber mittlerweile auch ein beschleunigtes Testverfahren, dass die Masken als „Corona Pandemie Atemschutzmasken (CPA)“ zulässt.