FFP2-Masken: So klappt’s mit der Wiederverwendung

Bei richtiger Anwendung bieten FFP2-Masken einen noch besseren Schutz als OP-Masken. Eigentlich sind sie zur einmaligen Nutzung konzipiert und für den Gebrauch im medizinischen Bereich gedacht.

Mithilfe welcher Verfahren sich die Masken im Privatgebrauch dennoch wiederverwenden lassen, haben jetzt Forscher der Fachhochschule Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster untersucht.

Sieben Tage trocknen

Da das Virus mehrere Tage auf Oberflächen verbleiben kann, sollte eine FFP2-Maske nicht länger als einen Tag getragen werden. Die Forscher empfehlen daher, die Masken in einem Sieben-Tage-Rhythmus wiederzuverwenden. So sollten Sie dabei vorgehen:

• Bringen Sie sieben Nägel oder Haken mit ausreichend Abstand nebeneinander an, sodass Sie für jeden Tag eine FFP2-Maske daran aufhängen können, und kennzeichnen Sie die Wochentage. Alternativ können Sie die Masken auch mit ausreichend Abstand auf eine Wäscheleine hängen.
• Nach dem Tragen wird die Maske abgenommen, ohne dabei die Vorderseite zu berühren, und auf den Haken für den entsprechenden Wochentag, zum Beispiel Montag, gehängt. Erst am darauffolgenden Montag wird diese Maske wiederverwendet.
• Der Sieben-Tage-Zyklus sollte maximal fünf Mal wiederholt werden. Spätestens nachdem eine Maske fünf Mal getragen wurde, sollte sie entsorgt werden. Besonders beanspruchte oder defekte Masken sollten schon vor Ablauf der fünf Zyklen ersetzt werden.
• Für jede Person im Haushalt sollte eine eigene, gekennzeichnete Hakenreihe mit ausreichend Abstand zu den Masken der anderen Haushaltsmitglieder angelegt werden.
• Die Masken sollten an einem trockenen Ort und nicht in der Nähe von anderen Gegenständen aufgehängt werden. Küche oder Badezimmer sind aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit nicht geeignet.
• Der Aufbewahrungsort sollte zudem für Kinder unzugänglich sein, da die Masken nach dem Tragen mehrere Tage infektiös sein könnten.

80°C trockene Hitze

Ein weiteres geeignetes Verfahren, um FFP2-Masken wiederzuverwenden, ist laut der Forschergruppe aus Münster eine Trocknung im Backofen. Bei 80 Grad können SARS-CoV-2-Viren demzufolge nach 60 Minuten inaktiviert werden, ohne dass dabei die Filterleistung der Maske beeinträchtigt wird.

• Vor der Trocknung im Ofen sollte die Maske mindestens bis zum nächsten Tag an der Luft trocknen.
• Der Ofen wird auf 80°C Ober- und Unterhitze vorgeheizt. Die richtige Temperatur sollte mithilfe eines Bratenthermometers bestimmt werden.
• Auf einem mit Backpapier ausgelegten Rost kommen die Masken für 60 Minuten in den Ofen. Der Ofen sollte zwischendurch nicht geöffnet werden. Lassen Sie die Masken nicht unbeobachtet.
• Auch nach dem Erhitzen sollte die Maske nur von der gleichen Person wiederverwendet werden, andernfalls könnten nicht vollständig abgetötete Erreger übertragen werden.
• Das Verfahren sollte maximal fünfmal angewendet und die Maske jedes Mal auf mögliche Schäden untersucht werden.
• Für formstabile Masken und Masken mit Atemventil ist dieses Verfahren nicht geeignet.

Andere Verfahren: lieber nicht!

Von anderen Verfahren zur Wiederverwendung von FFP2-Masken raten die Forscher nach derzeitigem Kenntnisstand ab. Sie könnten möglicherweise das Material beschädigen, die Filterleistung beeinträchtigen oder die Maske nur unvollständig desinfizieren.

• Beim Auskochen der Maske im Kochtopf oder mit Wasserdampf wird häufig das Material beschädigt. Da noch keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen, ist diese Methode nicht zu empfehlen.
• Die Mikrowelle erzeugt ungleichmäßige Temperaturen und ist deshalb für eine vollständige Desinfektion ungeeignet. Möglicherweise könnte auch Material beschädigt und die Filterleistung beeinträchtigt werden.
• In der Waschmaschine oder Spülmaschine könnte das Material der Maske durch Spül- oder Waschmittel und die mechanische Belastung zerstört werden.
• UV-Lampen können zwar Viren auf der Oberfläche inaktivieren, sie wirken aber nicht gegen die Viren, die sich in der Maske befinden.
• Zum Trocknen sollten Masken außerdem nicht auf die Heizung gelegt werden, da sich so Bakterien und Pilze schnell vermehren können.

Weitere Informationen zur Wiederverwendung von FFP2-Masken finden Sie auch in dieser Info-Broschüre der Fachhochschule Münster und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.