Brieffreundschaften gegen die Einsamkeit

Wie der 99-jährige Hein Bollow isolierten Senioren hilft

Wie der ehemalige Profi-Jockey Rennbahn-Betreiber zu einer außergewöhnlichen Aktion inspiriert hat.

Er gilt als Legende des Galoppsports. Hein Bollow konnte als Jockey und auch als Trainer jeweils mehr als 1000 Siege für sich verbuchen. Heute ist er 99 Jahre alt und wohnt in einem Seniorenheim in der Nähe der Kölner Pferderennbahn. Noch immer kommt er fast jeden Tag zur Rennbahn, ist bei den Trainingseinheiten dabei und verfolgt jedes Rennen. Doch seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist das nicht mehr möglich.

Weil der 99-jährige das Seniorenheim nicht verlassen und keinen Besuch empfangen kann, hat sich der Rennverein eine besondere Aktion für ihn einfallen lassen. Auf der Facebook-Seite des Vereins rufen die Mitarbeiter dazu auf, Briefe an den ehemaligen Profi-Jockey zu schreiben, um ihm in der Isolation eine Freude zu machen.

Die Aktion wird ein voller Erfolg – mehr als 100 Briefe erreichen Hein Bollow in seinem Pflegeheim. Die Freude des 99-Jährigen über die vielen Nachrichten hat Philipp Hein, den Geschäftsführer des Kölner Rennvereins, zu der Aktion „Stift und Papier“ inspiriert, die er gemeinsam mit dem Schauspieler Florian Wünsche ins Leben gerufen hat. Mit der Unterstützung von Medienschaffenden, Schauspielern und Kölner Unternehmen vermitteln sie ehrenamtlich Brieffreundschaften in Seniorenheime. Auf der Seite stiftundpapier.org können sich Pflegeeinrichtungen und potenzielle Brieffreunde registrieren.

Wie Briefe gegen die Einsamkeit in der Isolation helfen: Mittwoch, 15.04.2020, ab 22:15 Uhr live bei stern TV.