Sicher durch den Winter?

Vorgezogene Ferien, Masken, Wechselunterricht: Die Corona-Strategien in Schulen

Mit diesen Maßnahmen soll das Infektionsrisiko in Schulen verringert werden.

Anders als im Frühjahrs-Lockdown haben sich Bund und Länder zu Beginn der Beschränkungen im November dazu entschlossen, die Schulen so lange wie möglich offen zu halten. Doch angesichts der steigenden Infektionszahlen auch unter Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften werden zunehmend verschärfte Maßnahmen diskutiert.

Streitthema Wechselunterricht

Beim Wechselunterricht, häufig auch Hybridunterricht genannt, werden die Klassen in zwei Lerngruppen aufgeteilt. Wochen- oder tageweise erscheint die eine Hälfte zum Präsenzunterricht, die andere lernt von Zuhause aus. Mit einer reduzierten Schülerzahl könnten Abstände besser eingehalten und die komplette Schließung von Schulen langfristig verhindert werden, so die Befürworter des geteilten Unterrichts.

Doch es gibt auch Kritik an dem Modell: Viele Schulen seien für digitalen Unterricht zu schlecht ausgestattet und den Lehrkräften fehle es oft an entsprechenden Weiterbildungen, sagen Gegner des Wechselunterrichts. Zudem befürchten sie, dass Kinder aus bildungsschwächeren Familien so weiter abgehängt werden könnten.

Der neue Beschluss von Bund und Ländern sieht für Schulen in Gebieten mit einem Inzidenzwert über 200 Konzepte wie Hybridunterricht ab der achten Jahrgangsstufe vor. In einigen Schulen und Regionen, die besonders stark vom Infektionsgeschehen betroffen sind, wird bereits jetzt im Wechsel-Modell unterrichtet.

Versetzter Schulbeginn und längere Ferien

Um dichtes Gedränge in öffentlichen Verkehrsmitteln zu verhindern, ist in einigen Bundesländer ein versetzter Unterrichtsbeginn möglich. Die einzelnen Klassen beginnen dann zu verschiedenen Uhrzeiten mit dem Unterricht, sodass Schulbusse und Straßenbahnen entlastet werden.

Mehrere Bundesländer haben zudem bereits angekündigt, die Weihnachtsferien vorzuziehen, um die Ansteckungsgefahr bei Familienfeiern zu verringern. Mit Ausnahme von Thüringen und Bremen sollen die Weihnachtsferien bundesweit voraussichtlich am 19. Dezember beginnen.

Maskenpflicht und Quarantäne

In Infektionshotspots soll es laut Bund-Länder-Beschluss für höhere Jahrgangsstufen eine Maskenpflicht auch im Unterricht geben. Davon ausgenommen sind infektionsfreie Schulen.

In vielen Bundesländern gelten derzeit schon deutlich strengere Regeln: Die Maskenpflicht im Unterricht gilt in vielen Bundesländern bereits ab der fünften Klasse, in Bayern müssen sogar Grundschüler eine Maske tragen.