Nimmt häusliche Gewalt zu?

Unterwegs mit der „Arche“ in Berlin

Um in der Corona-Krise weiter für benachteiligte Kinder, Jugendliche und Familien da zu sein, hat die Hilfsorganisation „Die Arche“ ihr Angebot angepasst.

Kostenlose Mahlzeiten, Freizeitangebote, Beratung und Bildungsförderung – mit ihrem Angebot unterstützt die Arche normalerweise Kinder, Jugendliche und Familien, die es nötig haben. Doch im Zuge der Corona-Krise musste auch das 1995 gegründete Kinder- und Jugendwerk seine Standorte in ganz Deutschland schließen.

Für viele Familien und Alleinerziehende, die auf die Unterstützung angewiesen sind, bedeutet das eine große zusätzliche Belastung. Ohne die kostenlose Essensversorgung in der Arche reicht bei vielen das Geld nicht aus, um sich selbst ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen. Arche-Gründer Bernd Siggelkow befürchtet zudem, dass es einen Anstieg an häuslicher Gewalt geben könnte: „Ich sehe, dass es schwieriger geworden ist und merke eine Anspannung in den Familien“, so Siggelkow.

Die Arche hat ihr Hilfsangebot jetzt an die aktuelle Situation angepasst. Mitarbeiter halten telefonischen Kontakt zu Eltern und Kindern, liefern Hilfspakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln an bedürftige Familien und bauen ein digitales Angebot für Kinder und Jugendliche aus. Sie machen online mit den Kindern Hausaufgaben, spielen zusammen oder lesen Gute-Nacht-Geschichten vor. So versuchen die Arche-Mitarbeiter auch in der Krise weiterhin für die Kinder und Jugendlichen da zu sein.

Wie sich die Arbeit der Arche in der Corona-Krise verändert hat: Mittwoch, 08.04.2020, ab 22:15 Uhr live bei stern TV.

Weitere Information zur Arche und Unterstützungsmöglichkeiten finden Sie hier: https://www.kinderprojekt-arche.de/.

Hilfe bei häuslicher Gewalt:

  • Die „Nummer gegen Kummer“ bietet anonyme und kostenlose Beratungen für Kinder, Jugendliche und Eltern an:
    • Kinder- und Jugendtelefon: 116111 (Mo. - Sa. von 14 bis 20 Uhr; Mo., Mi., Do. von 10 bis 12 Uhr)
    • Elterntelefon: 0800 111 0550 (Mo. - Fr. von 9 bis 17 Uhr; Di. & Do. bis 19 Uhr)
  • Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, können sich jeden Tag und rund um die Uhr an das kostenlose „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ wenden: 08000 116 016.
  • Die Telefonseelsorge ist ein Beratungsangebot der evangelischen und katholischen Kirche. Die Nummer ist täglich und rund um die Uhr unter 0800 111 0 111 und 0800 111 0 222 kostenfrei erreichbar.