Personalmangel auf den Feldern

Spargelernte: Mit freiwilligen Helfern durch die Krise

Viele Landwirte müssen in diesem Jahr mit weniger Erntehelfern auskommen. Wie gehen sie mit der Situation um?

Rund 300.000 Saisonarbeiter beschäftigen deutsche Bauern jedes Jahr. Sie kommen häufig aus Osteuropa, zum Großteil aus Rumänien. Anfang April hatte die Bundesregierung die Einreisebeschränkungen für Saisonarbeiter gelockert. Insgesamt 80.000 Erntehelfer hätten im April und Mai nach Deutschland einreisen dürfen. Doch das Kontingent wurde nicht einmal zur Hälfte ausgeschöpft. Viele Saisonarbeiter wollen aus Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus nicht nach Deutschland kommen oder können aufgrund der zum Teil noch geltenden Corona-Maßnahmen in ihren Heimatländern nicht ausreisen.

Zusätzlich erschweren die verstärkten Hygienemaßnahmen auf den Höfen die Situation. Die Landwirte können weniger Arbeiter aufnehmen, da strengere Regeln eingehalten werden müssen und Unterkünfte nicht voll belegt werden dürfen. Viele Betrieben haben versucht, den Personalmangel durch freiwillige Erntehelfer auszugleichen. Studenten, Kurzarbeiter und Selbstständige haben die Arbeit auf den Feldern übernommen. Doch seitdem Lockerungen der Maßnahmen beschlossen wurden, können viele von ihnen wieder zurück in ihren alten Job und auch für die meisten Studenten hat inzwischen das neue Semester begonnen.

In vielen landwirtschaftlichen Betrieben werden daher weiterhin zusätzliche Arbeitskräfte benötigt. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat die Plattform „Das Land hilft“ ins Leben gerufen, auf der sich freiwillige Erntehelfer anmelden können. Auch die Portale Agrarjobbörse, erntehelfer-gesucht.de oder saisonarbeit-in-deutschland.de helfen bei der Vermittlung zwischen Erntehelfern und Landwirten.

Wie gehen Landwirte mit dem Personalmangel um und welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf die Spargelernte? Mittwoch, 20.05.2020, ab 22 Uhr live bei stern TV.