Unruhige Nächte

Schlaflos in Corona-Zeiten: Diese Tipps sorgen für besseren Schlaf

Seit Beginn der Corona-Pandemie schlafen viele Menschen deutlich schlechter – diese Tipps können helfen.

Stundenlanges Hin- und Herwälzen, häufiges Aufwachen, Albträume – viele Menschen schlafen seit Beginn der Corona-Pandemie deutlich schlechter. Darauf deuten auch erste Studien hin. Doch warum hat die Schlafqualität abgenommen – und was lässt sich dagegen tun?

„Der Schlaf hat sich in der Pandemie tatsächlich verändert“, sagt Schlafmediziner Dr. Michael Feld. „Einerseits schlafen die Leute im Schnitt etwas länger – durch Homeoffice müssen sie nicht mehr ganz so früh raus –, andererseits schlafen sie schlechter, das heißt die Qualität ist deutlich schlechter geworden.“

Gründe dafür sind unter anderem ein veränderter Tagesrhythmus, ein erhöhtes Stresslevel durch Homeoffice und Kinderbetreuung und ein vermehrter Medienkonsum bis spät in den Abend. Das hat eine von der mhplus Betriebskrankenkasse durchgeführte Studie ergeben, bei der 1.000 Teilnehmer befragt wurden. Fehlende soziale Kontakte wurden dabei am häufigsten als Stressfaktor genannt.

Schlechter Schlaf ist auf Dauer gefährlich

Auch die Träume hätten sich verändert, sagt Dr. Feld. „Die Trauminhalte sind negativer geworden. Man träumt mehr von Wünschen, die man sich nicht erfüllen kann, aber auch von Ängsten.“ Die Menschen träumten zum Beispiel vermehrt von Treffen und Umarmungen, aber auch von Verfolgung und Bedrohung. „Alles, was jetzt mit der Corona-Pandemie am Tag auf uns einprasselt, wird scheinbar nachts in den Träumen stärker verdaut“, so der Schlafforscher.

Dauerhaft schlechter Schlaf kann langfristig zu gesundheitlichen Problemen führen. Schlafstörungen können zum Beispiel das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Angststörungen oder Demenz erhöhen. Mit den richtigen Verhaltensweisen lässt sich jedoch gegensteuern. Diese Tipps schützen vor Schlafproblemen und sorgen für eine erholsamere Nacht:

Tipps für einen erholsamen Schlaf

Die ideale Umgebung: Im Schlafzimmer sollte es dunkel, leise und kühl sein. Die ideale Raumtemperatur liegt zwischen 18 und 22 Grad. Der Arbeitsplatz sollte nach Möglichkeit nicht im Schlafzimmer liegen.

Rituale und Rhythmus: Führen Sie feste Rituale vor dem Schlafengehen ein, um zur Ruhe zu kommen. Das können zum Beispiel Entspannungstechniken, Meditation, Yoga, ein Spaziergang, Lesen, entspannte Musik oder Hörbücher sein. Ein geregelter Tagesrhythmus mit regelmäßigen Mahlzeiten und festen Schlafenszeiten kann ebenfalls dabei helfen, die Qualität des Schlafs zu verbessern.

Die entscheidende Stunde: Planen Sie etwa eine Stunde vor dem Schlafengehen ein, um zur Ruhe zu kommen. In dieser Zeit sollten alle Bildschirme ausgeschaltet sein. Ein heißes Bad oder eine heiße Dusche etwa eine Stunde vor dem Zubettgehen kann beim Einschlafen helfen – denn: das anschließende Absinken der Körpertemperatur ist ein Einschlafsignal für den Körper. Wichtig: Nicht sofort nach der heißen Dusche ins Bett gehen, erst etwas abkühlen!

Gute Gewohnheiten: Ausreichend Bewegung am Tag kann zu einem erholsameren Schlaf in der Nacht beitragen. Sport sollte jedoch nicht zu spät gemacht werden, damit der Körper ausreichend Zeit zum Runterfahren hat. Abends sollten Sie nicht zu viel und zu schwer essen, sonst könnte die Verdauung den Schlaf stören. Auch Alkohol kann sich negativ auf den Schlaf auswirken.

Schlaffördernde Hilfsmittel: Melatonin-Sprays und CBD-Tropfen können beim Einschlafen helfen. Lavendel, Baldrian und Passionsblume haben ebenfalls eine schlaffördernde Wirkung.

Bei anhaltenden Schlafproblemen sollten Sie sich indes an einen Arzt wenden.