Saugroboter im Test
Saugroboter - teuer, aber auch nützlich? Das können die smarten Helfer wirklich
Das klingt doch einfach zu schön! Ein Gerät wienert völlig autonom die Wohnung, während man selbst auf dem Sofa die Füße hochlegen kann oder schon mal Einkäufe erledigt. Über die Anschaffung eines Saugroboters hat inzwischen wohl jeder schon mal nachgedacht. Doch die praktischen Haushaltshelfer sind eine echte Investition. Die Stiftung Warentest hat für die neue Ausgabe des Test-Magazins hochpreisige Geräte getestet (hier die Test-Ergebnisse im Detail). Aber wer will schon 400 bis 1000 Euro ausgeben, wenn es Saugroboter auch schon für viel weniger gibt? Das wollte stern TV-Reporter Tristan Söhngen genauer wissen – und hat in zwei Familienhaushalten den Gegentest gemacht.
Bei teuren Saugrobotern nur zwei "gut"
Die Stiftung Warentest ging natürlich wesentlich wissenschaftlicher vor: Die acht getesteten Saugroboter mussten Teppiche von jeweils genau abgewogenen Mengen Mineralstaub, Fasern und Haaren befreien. Dabei richteten die Tester es so ein, dass die Geräte viel an Ecken oder Kanten entlang fahren, Hindernissen erkennen mussten und den Boden eines speziellen Prüfraums möglichst flächendeckend abfahren sollten. "Zu guter Letzt haben nur zwei von acht Saugroboter mit 'gut' abgeschnitten", so Cäcilia Meusel von der Stiftung Warentest. "Fünf waren 'befriedigend' und ein Gerät haben wir mit 'ausreichend' bewertet. Am besten waren das Gerät von Vorwerk, der 'Kobold' kostet aber immerhin 950 Euro und war damit auch das teuerste Gerät im Test. Der zweite gute Saugroboter im Test war der AEG, der bereits für 670 Euro zu haben ist." Vorteil der Saugroboter aus dem höherpreisigen Segment sei, so Meusel, dass sie sehr systematisch und strategisch arbeiten und sich per App steuern lassen. "Sie bieten einfach mehr Funktionen als die sehr einfachen Geräte vom Discounter." In früheren Test mit günstigen Saugrobotern bis 200 Euro hätten diese vor allem auf Teppichen zu viel liegen lassen, insbesondere bei hochflorigen Teppichen – dort hätten jedoch alle Sauger im Vergleich zu guten Bodenstaubsaugern ihre Schwierigkeiten. Ihnen fehlt es generell an Saugkraft dafür. Auf Hartboden könne man auch von den günstigen Haushaltshelfern ein optisch sauberes Ergebnis erzielen. "Meist fahren sie aber eher chaotisch nach einem Zufallsprinzip. Man muss sich einfach überlegen, was man von so einem Saugroboter erwartet", sagt Cäcilia Meusel.
Der stern TV-Test
Nur zwei "gut"? Können die Billigversionen der Saugroboter da vielleicht sogar mithalten? Was leisten sie gegen die teuren Profigeräte? Für unseren sternTV-Test haben wir vier Saugroboter aus dem unteren Preissegment eingekauft und von Familie Prucha und Familie Spann – jeweils mit drei Kindern im Haushalt – testen lassen. Natürlich nicht nach vergleichbar wissenschaftlichen Maßstäben wie die Stiftung. Eher im Alltagsgebrauch und unter Realbedingungen. Den Test haben die Familien mit einem Videotagebuch dokumentiert. Um für den Saugrobotern zusätzliche Anreize zu bieten, hat Reporter Tristan Söhngen eine ganze Kiste Dreck mitgebracht und bei den Pruchas und Spanns auf den Böden verteilt: Chipskrümeln, Spielplatz-Sand, Haare, Konfetti und anderes mehr. Bei Familie Prucha trat der Silvercrest Saugroboter für 139 Euro von Lidl online gegen den sehr günstigen Evertop Saugroboter Verion über Amazon für 40 Euro an. Nicht schwer zu erraten, welcher dieser beiden das Rennen machte. Bei Familie Spann kamen der Easy Home für 129 Euro von Aldi und der Medion Saugroboter MD18600 für rund 120 Euro Kaufpreis zum Einsatz. Beide Sieger-Roboter der Familien mussten dann in einem Barber-Shop noch einmal antreten: Dort ließ sich unser Reporter den Kopf kahlschneiden, sein Haar bekamen die Robotersauger zu fressen. Eindeutiger Sieger des nicht ganz wissenschaftlichen Tests: der Aldi-Roboter Easy Home.