Demenz ist eine der größten Herausforderungen des Alterns – für die Betroffenen selbst, aber ebenso für ihre Familien und das soziale Umfeld. Obwohl Demenz noch nicht heilbar ist, gibt es zahlreiche Hilfsangebote, die sowohl den Krankheitsverlauf verlangsamen als auch das Leben mit der Diagnose erleichtern können – durch Beratung, Betreuung, Therapie und Entlastung für Angehörige.
Erste Anlaufstellen: Beratung & Information:
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e. V. (DAlzG)
Die zentrale Selbsthilfe- und Fachorganisation für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen.
030 259 37 95 14 (Alzheimer-Telefon, Mo–Fr: 9–18 Uhr)
Inhalte: Broschüren, lokale Gruppen, Onlineberatung, Demenzwegweiser
Demenzhilfe Deutschland
Angebote zur Aufklärung, Vernetzung und Unterstützung für Frühbetroffene.
Schwerpunkt: Frühdiagnose, Alltagsgestaltung, digitale Hilfen
Pflegestützpunkte vor Ort
Beraten kostenlos zu Pflegeleistungen, Hilfsmitteln, Wohnanpassung und Versorgungsnetzwerken.
Auffindbar über Stadt-/Landkreis-Websites oder:
www.pflegestuetzpunkte.de
Medizinische Diagnostik und Therapieangebote
Hausarzt & Neurologe
Bei ersten Symptomen sollte der Weg zunächst über den Hausarzt führen, der an spezialisierte Fachärzt*innen oder Gedächtnisambulanzen überweist.
Gedächtnisambulanzen & Memory-Kliniken
Bieten spezialisierte Diagnostik (Tests, Bildgebung, Differentialdiagnosen) und Therapieempfehlungen.
Oft an Unikliniken oder Fachkliniken angegliedert (z. B. Charité Berlin, LMU München)
Therapieansätze
Medikamentöse Ansätze zur Symptomverzögerung (z. B. Donepezil, Rivastigmin)
Nicht-medikamentöse Therapien wie Ergotherapie, Gedächtnistraining, Musik- und Kunsttherapie
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Unterstützung im Alltag
Ambulante Dienste & Alltagsbegleiter
Pflege- und Betreuungsdienste mit Demenz-Schwerpunkt (über Pflegekassen abrechenbar)
Spezielle "niedrigschwellige Angebote" für Betreuung zu Hause
Tagespflegeeinrichtungen
Strukturierter Tag für Menschen mit Demenz, Entlastung für pflegende Angehörige
Info über lokale Senioren- oder Pflegeberatungsstellen
Technische Alltagshilfen
GPS-Ortungsgeräte, Notrufsysteme, smarte Kalender und Erinnerungsfunktionen
Anbieter: z. B. memoreBox, [Dementia Care Apps]
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Pflegeversicherung & finanzielle Hilfen
Pflegegrad beantragen
Menschen mit Demenz haben in der Regel Anspruch auf einen Pflegegrad (häufig ab Grad 2), auch wenn sie körperlich noch weitgehend mobil sind.
Leistungen beinhalten z. B.:
Pflegegeld oder Pflegesachleistungen
Entlastungsbetrag (125 €/Monat)
Verhinderungs- und Kurzzeitpflege
Zuschüsse für Wohnraumanpassung
Antrag bei der Pflegekasse (gesetzliche Krankenkasse) stellen.
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Hilfe für Angehörige
Angehörigengruppen & Selbsthilfe
Entlastung und Austausch mit anderen Betroffenen
Vermittlung über Alzheimer Gesellschaft, Pflegestützpunkte oder lokale Gesundheitsämter
Kurse und Schulungen
z. B. „Hilfe beim Helfen“ (Deutsche Alzheimer Gesellschaft)
Online und vor Ort verfügbar
Psychosoziale Unterstützung
Angehörige sind häufig körperlich und emotional stark belastet
Psychologische Beratung (teilweise über Hausarzt/Krankenkasse) ist empfehlenswert
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Wohnen & Pflege im fortgeschrittenen Stadium
Betreutes Wohnen / Demenz-WGs
Kleine Gruppen mit Alltagsbegleitung, oft wohnortnah
Förderung durch Pflegekassen möglich
Stationäre Pflegeeinrichtungen mit Demenzkonzept
Spezielle Pflegeheime oder -bereiche mit geschultem Personal
Auswahl über Pflegelotsen, Pflegeberatung oder Plattformen wie Heimverzeichnis.de
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Digitale Angebote & Apps
DemenzPartner-Kurse (kostenfrei, online verfügbar)
www.demenz-partner.deApps wie "Alzheimer & YOU" – Infos & Unterstützung für Angehörige
"Book & Walk" – Vorlese-App für Menschen mit Demenz