Anlaufstellen für Betroffene

Plötzlicher Kindstod: Wenn das Baby nicht mehr aufwacht

Wo betroffene Eltern Hilfe finden und mit welchen Maßnahmen Sie Ihr Kind schützen können.

Am Abend ist das Baby noch friedlich eingeschlafen – doch am nächsten Tag wacht es nicht mehr auf. Beim sogenannten plötzlichen Kindstod sterben zuvor gesunde Babys unerwartet und ohne erkennbaren Grund. Zurück bleiben trauernde Eltern, für die der rätselhafte Tod ihres Kindes eine schwere Belastung darstellt.

Die Säuglinge versterben meistens in den frühen Morgenstunden im Schlaf. Besonders während des ersten Lebensjahres besteht ein erhöhtes Risiko für den plötzlichen Kindstod. Die meisten Fälle treten im Alter von zwei bis vier Monaten auf und ereignen sich tendenziell eher im Winter als im Sommer. Jungen sind etwas häufiger betroffen als Mädchen.

Ursachen sind nicht abschließend geklärt

Trotz intensiver Forschung sind die genauen Auslöser für den plötzlichen Kindstod, der auch als „Sudden Infant Death Syndrome“ (SIDS) bezeichnet wird, bis heute nicht ausreichend geklärt. Auch nach einer Obduktion lassen sich häufig keine Ursachen für den plötzlichen Tod feststellen.

Forscher gehen davon aus, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen, wenn Babys am SIDS versterben. So könnte zum Beispiel eine Atemstörung während des Schlafs eine mögliche Ursache sein: Weil der Antrieb zur Atmung bei einigen Kindern möglicherweise noch unausgereift ist und sie zudem weniger leicht erwachen, kann es zu einem Atemstillstand kommen. Auch unerkannte Virusinfektionen, die sich auf den Herzmuskel auswirken, könnten für einen plötzlichen Kindstod mitverantwortlich sein.

Obwohl die genauen Ursachen noch nicht abschließend geklärt sind, konnten inzwischen zahlreiche Risikofaktoren ausfindig gemacht werden. Lag die Zahl der plötzlichen Kindstode im Jahr 1991 noch bei 1285, waren es 2019 nur noch 107 Fälle. Der Rückgang wird auch durch eine verbesserte Vorsorge erklärt. Denn wichtige Maßnahmen können dabei helfen, das Risiko für einen plötzlichen Kindstod zu minimieren.

Vorbeugen: So schützen Sie Ihr Baby

Die wichtigsten Empfehlungen zur Vorbeugung des plötzlichen Kindstodes lassen sich als „3-R-Regeln“ zusammenfassen:

Rückenlage: Die Bauchlage gilt als größter Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod. Lassen Sie Ihr Baby deshalb immer auf dem Rücken schlafen.

Rauchfrei: Verzichten Sie sowohl während der Schwangerschaft als auch nach der Geburt auf aktives und passives Rauchen. Die giftigen Stoffe im Zigarettenrauch können das Risiko für einen plötzlichen Kindstod erhöhen.

Richtig gebettet: Verwenden Sie einen passenden Babyschlafsack und eine feste Schlafunterlage. Bettdecken und zu weiche Matratzen könnten zu einem Ersticken des Babys beitragen. Auch auf Kissen, Kuscheltiere und Felle sollte im Babybett verzichtet werden. Achten Sie zudem darauf, dass es nicht zu einer Überhitzung kommen kann. Die ideale Raumtemperatur liegt etwa bei 16 bis 18 Grad Celsius.

Weitere Informationen finden Sie auch auf der Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Hier finden Betroffene Hilfe