Alopecia areata

Kreisrunder Haarausfall: Das können Betroffene tun

Was hinter der Erkrankung Alopecia areata steckt – und welche Heilungschancen es gibt.

Büschelweise Haare in der Bürste, kahle Stellen am Kopf und eine hohe psychische Belastung: Etwa 1,5 Millionen Menschen in Deutschland sind vom sogenannten kreisrunden Haarausfall betroffen. Bei Alopecia areata handelt es sich um die zweithäufigste Form des Haarausfalls – nach dem genetisch bedingten Haarausfall (Alopecia androgenetica).

Die unterschiedlichen Formen von Alopecia areata können bei Männern und Frauen in jedem Alter auftreten. Wie sich die Erkrankung bemerkbar macht, wo die Ursachen liegen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt:

Was sind die Symptome von Alopecia areata?

Kreisrunder Haarausfall ist gekennzeichnet durch klar begrenzte Areale mit vollständigem Haarverlust. Dabei treten typischerweise eine oder mehrere etwa münzgroße, meist runde oder ovale kahle Stellen auf der Kopfhaut auf. Häufig ist eine Seite des Kopfes stärker betroffen als die andere.

Eine Sonderform ist die Alopecia ophiasis, bei der das Haar im gesamten Schläfen-, Ohren- und Nackenbereich ausfällt. Sind nur Wangen und Kinn von Männern betroffen, spricht man von einer Alopecia barbae. In seltenen Extremfällen kann die Krankheit bis zum totalen Haarverlust am Kopf, inklusive Augenbrauen und Wimpern (Alopecia totalis), oder am gesamten Körper (Alopecia universalis) fortschreiten.

Wie verläuft die Erkrankung?

Häufig tritt die Erkrankung erstmals bei jungen Menschen in Erscheinung. Einen typischen Krankheitsverlauf gibt es nicht, weshalb sich nur schwer Vorhersagen zur Entwicklung des Haarausfalls treffen lassen.

Häufig schreitet das Ausfallen der Haare sehr schnell voran und kündigt sich manchmal durch ein Brennen oder Jucken an. Nach einiger Zeit kommt es meist zum Stillstand und neue Haare wachsen nach. Weil die Haarfollikel durch Alopecia areata nicht permanent geschädigt werden, können sich Phasen von Haarausfall, Neuwachstum und Stabilisierung in kürzeren oder längeren Abständen wiederholen.

In vielen Fällen wachsen die Haare teilweise oder komplett wieder nach. Bei circa der Hälfte der Betroffenen verschwindet die Erkrankung irgendwann spontan wieder. Der Verlauf von Alopecia areata kann jedoch sehr langwierig sein und in immer neuen Schüben auftreten. Je weiter der Haarausfall fortgeschritten ist, desto geringer sind die Chancen auf eine Spontanheilung.

Was sind die Ursachen für den Haarausfall?

Die genauen Ursachen für Alopecia areata sind noch nicht bekannt. Mediziner gehen davon aus, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt, also eine Fehlreaktion des Immunsystems. Statt gefährliche Viren und Bakterien zu bekämpfen, richten sich die Abwehrzellen gegen die körpereigenen Haare und lösen eine Entzündung an den Haarwurzeln aus.

Aber auch genetische Faktoren, Umweltfaktoren oder Stress könnten mögliche Auslöser für den kreisrunden Haarausfall sein. Eine mögliche erbliche Veranlagung wird derzeit erforscht.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Wie gut die Heilungschancen sind, unterscheidet sich von Patient zu Patient. Faktoren wie das Alter oder die Ausprägung der Erkrankung spielen dabei eine wichtige Rolle. In der Regel gilt: Je kleiner die vom Haarausfall betroffenen Stellen sind, desto besser die Prognose.

Da die Ursachen für Alopecia areata noch nicht ausreichend bekannt sind, beschränken sich aktuelle Therapiemaßnahmen in erster Linie auf die Behandlung der Symptome. Häufig kommt dabei Cortison zum Einsatz, in Form von Cremes, Tabletten oder Injektionen. Da es antientzündlich wirkt, kann Cortison dabei helfen, die durch die Erkrankung ausgelösten Entzündungen an den Haarwurzeln zu bekämpfen. Aufgrund der Nebenwirkungen und des nur kurzfristigen Erfolges wird die Behandlung mit Cortison jedoch kontrovers diskutiert.

Weitere Informationen zu möglichen Therapieansätzen finden Sie hier. Die Kosten für eine Behandlung bei kreisrundem Haarausfall werden in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen.

Hier finden Betroffene Informationen und Hilfe