Sicherer Badespaß

Hitze lockt Menschen an Seen und Gewässer: So lassen sich Badeunfälle vermeiden

Jeden Sommer sterben Dutzende Menschen in deutschen Flüssen und Seen. Dabei wären viele Badeunfälle vermeidbar. Die DLRG verrät, was Sie beachten können.

Wer sich an heißen Tagen abkühlen möchte, muss nicht unbedingt ins Freibad gehen. Auch das Schwimmen in Seen, Flüssen oder Küstengewässern ist bei den Deutschen sehr beliebt. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, denn die meisten tödlichen Badeunfälle ereignen sich in unbekannten, nicht-bewachten Gewässern, so die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG). Im vergangenen Jahr sind in Deutschland mindestens 299 Menschen ertrunken, davon 215 in Seen oder Flüssen.

Ursachen: Leichtsinn und Selbstüberschätzung

Als häufigste Ursachen für Badeunfälle nennt der DLRG Leichtsinn, Selbstüberschätzung und Alkoholkonsum. Auch die eigene Schwimmfähigkeit wird häufig überschätzt. Und das nicht nur von Kindern, sondern auch von Erwachsenen. Außerdem sind nach Angabe von DLRG-Präsidentin Ute Vogt vier von fünf Badetoten männlich. Die Selbstüberschätzung kommt bei ihnen häufiger vor als bei Frauen, sagt sie.

Tipps für sicheren Badespaß

Es gibt allerdings einige simple Regeln, die zum sicheren Badespaß beitragen können:

  1. Baden Sie nur, wenn Sie sich wohlfühlen. Kühlen Sie sich langsam ab, während Sie ins Wasser gehen. Zu kalte Gewässer sollten Sie lieber ganz meiden, da ein Kreislaufkollaps drohen kann.
  2. Gehen Sie nicht mit vollem oder ganz leerem Magen baden.
  3. Gehen Sie als Nichtschwimmer nicht zu tief ins Wasser.
  4. Rufen Sie nicht um Hilfe, wenn Sie nicht wirklich in Gefahr sind.
  5. Helfen Sie Menschen, wenn diese Hilfe brauchen. Im Ernstfall kann Erste Hilfe Leben retten. Bei Atemstillstand sollte man sofort mit der Mund-zu-Mund-Beatmung beginnen, bei Herzstillstand sollte gleichzeitig eine Herzmassage erfolgen.
  6. Überschätzen Sie sich und Ihre Kräfte nicht.
  7. Wo Schiffe und Boote fahren, sollte nicht gebadet werden.
  8. Verlassen Sie bei Gewitter sofort das Wasser. Es besteht akute Lebensgefahr, da sich bei einem Einschlag ins Wasser, der Strom weitläufig im Wasser verteilt.
  9. Kinder nicht ohne Aufsicht ins Wasser lassen. Eltern sollten ihre Nichtschwimmer-Kinder immer in Armreichweite beaufsichtigten. Dies ist laut DLRG auch dann nötig, wenn die Kinder Schwimmflügel oder eine andere Auftriebshilfe trägt.
  10.  Aufblasbare Schwimmhilfen bieten keine Sicherheit im Wasser.
  11.  Das Seepferdchen reicht für sicheres Schwimmen nicht aus.
  12. Springen Sie nur ins Wasser, wenn es frei und tief genug ist. Gerade bei Kopfsprüngen ins flache Wasser ist das Risiko sich schwer zu verletzen sehr groß. Folgen können eine Querschnittslähmung oder Ertrinken sein.