Gefahr durch Pilze und Bakterien?

Haustier-Hygiene-Check: So sauber sind Hund, Katze & Co.

Wie hygienisch sind Haustiere? Wo besteht Ansteckungsgefahr für den Menschen?

Sie lauern auf dem Fell, an Futterplätzen, in Ställen und Käfigen: Wo Tiere leben, sind auch Viren, Pilze und Bakterien nicht weit – und die können auch für Haustierbesitzer zum Problem werden. Übertragen werden die Erreger etwa durch Bisse und Kratzer, aber auch beim Kontakt mit dem Kot, beim Saubermachen von Käfigen oder wenn sich Halter von ihren Tieren über das Gesicht lecken lassen.

„Es gibt eine ganze Reihe von Infektionskrankheiten, bei denen man bei Haustieren aufpassen muss“, sagt Professor Dirk Bockmühl von der Hochschule Rhein-Waal. Gemeinsam mit dem Mikrobiologen und seinem Team hat stern TV den großen Haustier-Hygiene-Check gemacht und geprüft, wie sauber Hund, Katze und Co. wirklich sind.

Um die Keimbelastung zu messen, wurden in verschiedenen Haushalten Proben von Oberflächen genommen, mit denen die Haustiere besonders häufig in Kontakt kommen. Zusätzlich haben alle Haustierbesitzer bei der Interaktion mit ihren Tieren sterile Gummihandschuhe getragen, die anschließend im Labor auf die Gesamtzahl der Keime, Darmbakterien und Pilze untersucht worden sind.

Die Ergebnisse des Hygiene-Checks

An vielen Handschuhen fanden die Forscher Hautpilze in großen Mengen. Die meisten Pilze konnten bei einer Kornnatter nachgewiesen werden: 2.370 Hautpilzerreger pro Quadratzentimeter Handschuh. Mit 830 und 790 Pilzen pro Quadratzentimeter haben aber auch ein Hund und ein Pferd im Test recht hohe Laborwerte aufgewiesen. Die Werte von Katzen dagegen waren vergleichsweise unauffällig.

Um auf den Menschen überzugehen, brauchen die meisten Mikroorganismen eine Eintrittspforte in den Körper: „Das kann entweder der Mund sein, wenn ich etwas esse, oder auch verletzte Haut“, erklärt Professor Bockmühl. Bei Hautpilzen sieht das jedoch anders aus: „Die Hautpilze sind so ziemlich die einzigen Mikroorganismen, die tatsächlich gesunde Haut infizieren können“. Deshalb müsse man hier besonders vorsichtig sein.

Auch Darmbakterien, die Durchfall und Erbrechen verursachen können, konnten die Forscher in den Handschuh-Proben nachweisen. „Wir haben in einzelnen Fällen – da kann man noch mal die Hühner oder die Vögel allgemein hervorheben – Enterobactereacen gefunden, das heißt möglicherweise fäkale Verunreinigungen.“ Auch hier sei Vorsicht geboten, so der Professor. „Wenn ich mit Kot von Tieren in Berührung komme oder auch mit von Kot verunreinigten Oberflächen, dann kann ich die Erreger gegebenenfalls aufnehmen und daran erkranken.“