Zertifizierung und richtiger Sitz

FFP2-Masken: Das müssen Sie beachten

Ab Montag sind FFP2-Masken in Bayern im Einzelhandel und im ÖPNV Pflicht. Die Nachfrage ist groß – das müssen Sie jetzt wissen

Worauf muss ich beim Kauf einer FFP2-Maske achten?

  • Eine CE-Zertifizierung mit vierstelliger Prüfnummer muss auf die auf die Maske gedruckt sein (nur das CE-Zeichen ohne Nummer reicht nicht).
  • Die vierstellige Prüfnummer führt zu dem Labor, das die Maske nach den Vorgaben der EU-Norm (EN) 149:2001+A1:2009 zertifiziert hat. Ob die vierstellige Nummer tatsächlich zu einem seriösen Prüfinstitut führt, kann man hier checken: https://ec.europa.eu/growth/tools-databases/nando/index.cfm?fuseaction=notifiedbody.main
  • Wenn man hier die Nummer von der Maske findet und dann unter dem Punkt „Legislation“ noch das Dokument „Regulation (EU) 2016/425 Personal protective“ findet, ist die entsprechende Prüfstelle zur Überprüfung berechtigt.
  • Wer unsicher ist, kann sich die Konformitätserklärung – zum Beispiel in der Apotheke – zeigen lassen, auch bei Online-Händlern findet man solche Dokumente.

Worauf muss ich beim Tragen einer FFP2-Maske achten?

  • Die Zertifizierung bezieht sich auf die Filtration des Stoffes. FFP2-Masken müssen mindestens 94 Prozent der in der Luft enthaltenen Partikel, also auch der gefährlichen Aerosole, auffangen.
  • Entscheidend ist aber auch der Dichtsitz der Maske, denn der perfekte Filterstoff reicht nicht aus, wenn die Maske nicht vernünftig sitzt.
  • Auch bei FFP2-Masken sitzen viele nicht richtig dicht. Und weil die Luft sich immer den Weg des geringsten Widerstandes sucht, strömt sie zum Beispiel an den Seiten, unterhalb der Augen und am Hals aus.
  • Den Sitz der Masken kann man verbessern – zum Beispiel durch Bügel, die die Ohrbänder am Hinterkopf straffen, durch einen Schaumstoffeinsatz im Nasenbereich, durch einen zusätzlichen Nasenbügel. Grundsätzlich scheinen Masken mit Kopfbügeln besser zu sitzen als solche mit Ohrschlaufen. Man sollte dies allerdings ausprobieren und die für sich ideale FFP2-Maske finden.
  • Ein Hinweis darauf, dass die Maske gut sitzt, ist, dass sie sich beim Atmen mitbewegt. Das ist ein Zeichen dafür, dass man tatsächlich durch den Filter atmet. Bewegen die Masken sich nicht, muss irgendwo eine große Leckage sein, durch die man atmet.
  • Man kann auch die Maske aufschneiden und den mittlere Stoffebene gegen das Licht halten. Kommt das Licht an einigen Stellen durch, ist sie undicht. Natürlich darf sie auch keine Löcher (zum Beispiel an den Schweißnähten) enthalten.
  • Auch ein interessanter Test: Man kann man versuchen, mit der Maske eine Kerze auszupusten. Wenn dies gelingt, kommt womöglich zu viel Luft durch.
  • Während das Material der FFP2-Maske selbst wohl nicht altert, weisen Experten nun immer häufiger daraufhin, dass einmal durchfeuchtete FFP2-Masken – was im Winter draußen sehr schnell passiert – nicht mehr die angegebene Sicherheit liefern. Dann gilt auch der Tipp aus der ersten Pandemiewelle – bei 60 Grad im Backofen „desinfizieren“ – nicht mehr.

Wie ist die Qualität der FFP2-Masken, die derzeit im Umlauf sind?

  • Beim TÜV Nord und bei der DEKRA arbeiten die Mitarbeiter rund um die Uhr im 3-Schichtbetrieb und testen FFP2-Masken im Auftrag der Gesundheitsministerien, Kliniken, Unternehmen, etc. – alle wollen sicherstellen, dass sie vernünftige Masken haben.
  • Info vom TÜV Nord aus dem November 2020:  Beim Tests von 3.000 FFP2-Masken war jede vierte mangelhaft.
  • Das Problem ist: In der ersten Welle wurden so dringend Masken gebraucht, dass viel auch nicht zertifizierte Ware nach Deutschland geschwemmt wurde. Diese Masken sind zum Teil noch immer im Umlauf und können noch legal verkauft werden.
  • Viele Masken enthalten übrigens die Kennzeichnung KN95. Das ist der chinesische Standard, der vergleichbar mit FFP2 ist. Diese Masken sind aber nicht nach den oben beschriebenen Normen geprüft.
  • Es gibt aber mittlerweile auch ein beschleunigtes Testverfahren, dass die Masken als „Corona Pandemie Atemschutzmasken (CPA)“ zulässt.

 

Vom Robert Koch-Institut werden FFP2-Masken derweil nicht zur privaten Nutzung empfohlen. Ein Eigenschutz über den Effekt eines korrekt getragenen Mund-Nase-Schutzes hinaus sei bei der Anwendung durch Laien nicht zwangsläufig gegeben. Das RKI verweist zudem darauf, dass gesundheitliche Auswirkungen bei älteren Menschen oder Menschen mit eingeschränkter Lungenfunktion nicht auszuschließen sind.