Struktur, Kontakte, Bewegung

Einsamkeit im Lockdown: Diese Tipps können helfen

Lockdown, Homeoffice, Social Distancing – die aktuelle Situation sorgt bei vielen Menschen für Einsamkeit. Was Sie dagegen tun können.

Die Corona-Pandemie macht einsamer, depressiver und ängstlicher – darauf deuten erste Studien hin. Die aktuellen Kontaktbeschränkungen treffen besonders alleinlebende Singles hart. Verschiedene Strategien können dabei helfen, besser mit der Einsamkeit umzugehen.

Tipps gegen die Einsamkeit

Gefühle annehmen
Versuchen Sie, Ihre Gefühle nicht zu unterdrücken, sondern gestehen Sie sich ein, dass Sie sich im Moment vielleicht einsam oder traurig fühlen. Um sich den eigenen emotionalen Zustand bewusst zu machen, kann es auch helfen, Gedanken und Gefühle aufzuschreiben.

Tagesstruktur schaffen
Auch wenn jeder Tag gleich zu sein scheint, kann eine feste Tagesstruktur hilfreich sein. Routinen können Halt geben und zum psychischen Wohlbefinden beitragen. Halten Sie daher möglichst feste Aufsteh- und Schlafenszeiten und geregelte Mahlzeiten ein.

Kontakte pflegen
Organisieren Sie regelmäßige Verabredungen mit Freunden oder Familienmitgliedern per Telefon oder Videochat. Auch klassisches Briefeschreiben kann dabei helfen, mit anderen in Kontakt zu bleiben, insbesondere mit Menschen, die keine digitalen Medien nutzen.

Möglicherweise bietet sich auch die Gelegenheit, vernachlässigte Beziehungen wiederaufzufrischen und die derzeitige Situation zum Anlass für eine erneute Kontaktaufnahme zu nutzen.

Online-Möglichkeiten nutzen
Viele Spiele können Sie auch mit mehreren Personen online spielen. Darunter Klassiker wie Schach oder Monopoly, aber zum Beispiel auch Online-Escape-Rooms, aus denen Sie durch gemeinsames Lösen von Rätseln entkommen müssen.

Die App „Clubhouse“ bietet die Möglichkeit, sich mit anderen Menschen in virtuellen Gesprächsrunden zu bestimmten Themen auszutauschen. Bislang ist die App allerdings nur für iPhone-Nutzer verfügbar.

Über Online-Dating-Plattformen können Sie auch weiterhin neue Menschen kennenlernen und sich zum Beispiel zum Telefonieren, Videochatten oder zu einem Spaziergang auf Abstand verabreden.

Neue Projekte angehen
Viele Freizeit-Aktivitäten fallen momentan weg. Doch die neu gewonnene Zeit können Sie nutzen, um neue Projekte anzugehen oder sich ein neues Hobby zuzulegen. Vielleicht wollten Sie schon immer mal eine neue Sprache oder ein Instrument lernen, mehr lesen, kochen oder meditieren? Auch Heimwerker-Projekte könnten Sie jetzt angehen.

In Bewegung bleiben
Bewegung kann dabei helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu heben. Machen Sie zum Beispiel regelmäßig Spaziergänge oder halten Sie sich mit Home-Workouts fit.

Professionelle Hilfe suchen
Wenn Ihnen die psychische Belastung zu groß wird, sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen. Dafür können Sie sich zum Beispiel an Ihren Hausarzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Nummer 116 117 wenden. Auch die Telefonseelsorge ist kostenfrei und rund um die Uhr unter der 0800 1110111 oder unter 0800 1110222 erreichbar. Ältere Menschen, die unter Einsamkeit leiden, können sich auch an das Silbernetz unter der Nummer 0800 4708090 wenden (täglich von 8 bis 22 Uhr).

Studie zu den Auswirkungen von Corona

Die Psychologin und Einsamkeitsforscherin Dr. Susanne Bücker (Ruhr-Universität Bochum) hat in Kooperation mit der Berliner Humboldt-Universität schon im März 2020 eine Studie zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie initiitiert. „Wir möchten damit etwas über die persönlichen und sozialen Auswirkungen des Coronavirus erfahren“, erklärt sie.  Und weiter: „Außerdem wollen wir untersuchen, ob die Auswirkungen sich in Abhängigkeit bestimmter Merkmale zwischen Personen unterscheiden und wie diese sich im Zeitverlauf ändern.“

Wenn auch Sie an der Studie teilnehmen wollen, können Sie hier mit Angaben zu Ihrem Verhalten, Wohlbefinden und sozialen Umfeld mitmachen: https://covid-19-psych.formr.org/