Ergebnisse des Bund-Länder-Gipfels

Das sind die neuen Corona-Maßnahmen

Was die Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel für die kommenden Wochen beschlossen haben.

In den vergangenen Wochen und Monaten sind die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie immer wieder verlängert worden. Auch heute haben Bund und Länder eine erneute Verlängerung des Lockdowns bis zum 7. März beschlossen.

Die strengen Maßnahmen zeigen ihre Wirkung, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Pressekonferenz nach der Bund-Länder-Schalte. Zugleich betonte sie, dass die aktuellen Zahlen auch mit Blick auf die Virus-Mutationen betrachtet werden müssten. Von den mutierten Virus-Varianten gehe die Gefahr einer dritten Welle aus, die nur bekämpft werden könne, wenn die die Inzidenzwerte niedrig gehalten werden. Die Zeit bis Mitte März sei dabei „existenziell“.

Das sind die neuen Corona-Beschlüsse im Überblick:

  • Der aktuelle Lockdown wird bis zum 7. März verlängert. Die geltenden Kontaktbeschränkungen und die Aufforderung zum Homeoffice bleiben erhalten.
  • Friseurbetriebe dürfen ab dem 1. März unter strengen Hygieneregeln wieder öffnen.
  • Der Einzelhandel, Museen, Galerien und andere körpernahe Dienstleistungen dürfen ab einem 7-Tage-Inzidenzwert von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner wieder öffnen.
  • Über die Öffnung von Schulen und Kitas entscheiden die Bundesländer eigenständig. Einige Bundesländer hatten bereits im Vorfeld angekündigt, die Schulen schrittweise wieder öffnen zu wollen.
  • Erzieher:innen und Grundschullehrer:innen sollen bei den Impfungen in die zweite Prioritätsstufe vorgezogen werden.

Über weitere Lockerungen soll bei einem erneuten Bund-Länder-Treffen am 3. März entschieden werden.

Das Vorgehen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten ist für den Virologen Prof. Dr. Hendrik Streeck derweil nur teilweise nachvollziehbar: „Mir fehlt der Langzeitplan“, sagte der Bonner Virologe im Vorfeld der Bund-Länder-Verhandlungen in einem RTL-Interview. Er hält Stufenpläne, wie sie zum Beispiel von Schleswig-Holstein vorgeschlagen wurden, für die richtige Strategie, um eine langfristige Perspektive für den einzelnen Bürger zu schaffen und zugleich das Infektionsgeschehen besser abschätzen zu können.

Wie er die neuen Beschlüsse bewertet und was Mutationen für den weiteren Verlauf der Pandemie bedeuten könnten, darüber spricht Prof. Hendrik Streeck am Mittwoch, 10.02.2021, ab 22:30 Uhr live bei stern TV.

Weitere Einblicke in die Erforschung des Pandemiegeschehens und neue Erkenntnisse zum SARS-CoV-2-Virus erhalten Sie auch in Streecks neuem Buch „Hotspot. Leben mit dem neuen Coronavirus“, erschienen am 01.02.2021 im Piper-Verlag.