Schnelle Ergebnisse direkt vor Ort

Das Corona-Labor auf Rädern

Wie ein mobiles Testlabor dabei helfen soll, die Corona-Pandemie einzudämmen.

Lange Warteschlangen vor Testzentren und tagelange Quarantäne bis zum Testergebnis – wer sich auf das Coronavirus testen lassen möchte, muss aktuell viel Zeit einplanen.

Abhilfe verspricht jetzt ein mobiles Testlabor. Gemeinsam mit zahlreichen Experten aus der Gesundheitsbranche hat der Nutzfahrzeuge-Hersteller MAN in den letzten sechs Monaten ein Corona-Mobil entwickelt, das schnelle Tests direkt vor Ort ermöglichen soll.

Schnelle Testergebnisse

Auf den ersten Blick sieht das Testfahrzeug aus wie ein normaler Rettungswagen. Doch im Inneren des Corona-Mobils befindet sich modernste Labortechnik: Insgesamt 16 Analysegeräte der Firma Bosch sind hier verbaut, die mithilfe der PCR-Methode Proben aus Nase und Rachen auf das Coronavirus testen können.

Das Testen geht im Corona-Mobil besonders schnell: Nach einer nur 39-minütigen Analyse liegt bereits ein Ergebnis vor. Bevor die Probe analyisiert werden kann, muss sie jedoch zuvor noch 30 Minuten lang in eine Flüssigkeit gelegt werden. Normalerweise müssen Getestete zwischen zwei und vier Tagen auf ihr Testergebnis warten. In dem voll ausgestatteten Testwagen können die Befunde zudem direkt von den Testgeräten auf einen Computer übertragen und anschließend zum Beispiel an Gesundheitsämter verschickt werden.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Zwischen 500 und 800 Tests können in dem mobilen Labor täglich durchgeführt werden, sagt Dennis Affeld, der als Strategiechef bei MAN für die Entwicklung des Corona-Mobils verantwortlich ist.

Das Testlabor könne flexibel in Hotspots mit einem hohen Infektionsgeschehen eingesetzt werden, z.B. an Schulen oder in Altenheimen. Aber auch eine präventive Nutzung ist für die Entwickler denkbar, zum Beispiel in Unternehmen, an Grenzen oder in systemrelevanten Berufen. Erste Auslieferungen des Fahrzeugs sollen im November starten.