Zöliakie: Mehr als eine Unverträglichkeit

Zöliakie ist mehr als eine einfache Unverträglichkeit: Die Autoimmunerkrankung kann tödlich enden. Wo Betroffene Hilfe finden.

Lebensmittelunverträglichkeiten treten mittlerweile immer häufiger auf.  Einer repräsentativen Umfrage zufolge, für die das Marktforschungsinstitut Ears and Eyes im Auftrag von Spiegel Online 2.450 Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt hat, leiden 23 Prozent aller Deutschen an Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Experten schätzen diese Zahl allerdings geringer ein. 

 

Was ist Zöliakie?

 

Zöliakie ist keine einfache Unverträglichkeit, sondern eine Autoimmunerkrankung. Sie wird zwar durch eine Glutenunverträglichkeit ausgelöst, hat aber letztlich eine chronische Entzündung der Dünndarmschleimhaut zur Folge. Wenn Menschen mit Zöliakie glutenhaltige Lebensmittel zu sich nehmen, führt dies dazu, dass der Darm Nährstoffe nicht mehr aufnehmen kann und Nahrungsmittel unverdaut bleiben. Studien zufolge haben Menschen, bei denen eine Zöliakie unentdeckt bleibt, ein viermal höheres Risiko, früh zu sterben. 

 

Was sind die Symptome einer Zöliakie?

 

Typische Symtpome einer Zöliakie können Durchfall, Fettstühle, Übelkeit, Erbrechen und ein aufgeblähter Bauch sein – vor Allem in den Stunden nachdem man glutenhaltige Lebensmittel zu sich genommen hat. Allgemeine Symptome wie Müdigkeit, Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit, Knochen- und Muskelschmerzen und Muskelschwäche können ebenfalls auftreten. 

 

Wie wird Zöliakie behandelt? 

 

Zöliakie ist derzeit nicht heilbar. Das einzige, was hilft, ist vollständig auf glutenhaltige Nahrungsmittel zu verzichten – also unter Anderem auf viele Nudeln, Brote, Pizza und auch Bier. Eine genaue Übersicht finden Sie unter Anderem hier. Zudem hat die Deutsche Zöliakie Gesellschaft unter 0711 45998131 eine Ernährungssprechstunde eingerichtet, die Dienstags (09 bis 12 Uhr) und Donnerstags (17 bis 20 Uhr) erreichbar ist. 

 

An wen kann man sich wenden, wenn man Zöliakie hat oder bei sich vermutet? 

 

Die Diagnose Zöliakie muss ein Arzt stellen, in der Regel ein Gastroenterologe.

 

Viele Zöliakie-Betroffene wissen jahrelang nicht von ihrer Krankheit. Die Deutsche Zöliakie Gesellschaft informiert auf ihrer Website über Symptome, Diagnose und das Leben mit der Krankheit. Zudem bildet sie ein Netzwerk für Betroffene, bietet Gesprächskreise in ganz Deutschland an, organisiert Jugendfreizeiten für Kinder mit Zöliakie und beräht bei der Ernährung.