Panikattacken: Was tun gegen den stillen Begleiter?

Panikattacken sind keine Seltenheit: Jeder fünfte Erwachsene erlebt sie laut Angaben der Malteser mindestens einmal im Leben. Was Sie dagegen tun können:

Was ist eine Panikattacke?

 

Der Herzschlag rast, die Luft bleibt weg und sie fühlen sich wie benommen: Typische Symptome einer Panikattacke. Eine Panikattacke ist ein Angstanfall, der plötzlich und teilweise unerwartet auftritt. Der Körper denkt, dass er in Gefahr sei und reagiert darauf mit körperlichen und oder psychischen Symptomen.

 

Wie erkenne ich eine Panikattacke?

 

Jede Panikattacke ist individuell. Betroffene wissen teilweise gar nicht, dass sie gerade eine Panikattacke haben.

 

Das sind häufig auftretende Symptome:

 

  • Atemnot
  • Herzrasen
  • Schwindel
  • Angstschweiß
  • Zittern
  • Engegefühl im Hals oder in der Brust
  • Kribbeln oder Taubheitsgefühle in Armen oder Beinen
  • Weiche Knie
  • Benommenheit
  • Übelkeit
  • Gefühl des Kontrollverlusts
  • Man steht neben sich
  • Eindruck verrückt zu werden
  • Todesangst

 

 

 

Was passiert bei einer Panikattacke?

 

Bereits ein kleines Angstgefühl oder eine Sorge kann eine Kettenreaktion im Körper auslösen, sodass es zu einer Panikattacke kommt. Das Stresshormon Adrenalin wird ausgeschüttet, der Herzschlag beschleunigt sich, mehr Blut wird durch die Adern gepumpt und die Muskeln spannen sich an. Durch diese Kettenreaktion entsteht ein beklemmendes Gefühl bei den Betroffenen. Viele fühlen sich, als könnten sie nicht mehr richtig atmen.

 

Was löst sie aus?

 

Genauso individuell, wie die Erkennungsmerkmale einer Panikattacke, sind auch dessen Auslöser. Oft treten Panikattacken jedoch in Momenten auf, in denen sich Betroffene unsicher fühlen. Auch Orte oder Situationen können eine Panikattacke auslösen. Eine Attacke kann aber auch in Situationen vorkommen, in denen man nicht akut, sondern unbewusst gestresst ist.

 

Ich habe eine Panikattacke – was nun?

 

  1. Versuche, ruhig zu bleiben und ruhig zu atmen: Mache dir bewusst, dass du eine Panikattacke hast, die vergeht!
  2. Versuche nicht, die Panik zu unterdrücken – Gegendruck macht es schlimmer!
  3. Bleib an dem Ort, an dem du gerade bist, bis es dir besser geht!
  4. Versuche, dich auf etwas zu konzentrieren, das keine Angst bei dir auslöst!
  5. Wenn es nicht anders geht: Hole dir Hilfe! Oft können Betroffene bereits einfühlsame Worte am Telefon beruhigen
  6. Atemübungen wie die 4-7-8-Atmung:

 

Atme langsam durch die Nase ein, zähle dabei bis vier. Halte den Atem an, zähle dabei bis sieben. Atme kräftig durch den Mund aus, zähle dabei bis acht. Die Übung wird wiederholt, bis sich die betroffene Person langsam beruhigt hat.

 

Was hilft langfristig?

 

  • Substanzen wie Nikotin, Koffein, Alkohol oder Drogen können Panikattacken häufen lassen
  • Das „Fundamentale-Trio“: Ausreichend Schlaf, eine gesunde/ ausgewogene Ernährung und regelmäßig Sport treiben
  • Meditation, Entspannungstechniken und Achtsamkeitsübungen

 

 

 

Wann sollte man über professionelle Hilfe nachdenken?

 

Wenn Panikattacken häufiger oder in regelmäßigen Abständen auftreten, kann es dazu führen, dass Betroffene Angst bekommen, dass die Panikattacken erneut auftreten. Es kann so weit kommen, dass sich betroffene Personen nicht mehr trauen, an bestimmte Orte zu gehen oder sich bestimmten Situationen auszusetzen.

 

Dies kann Folgen wie soziale Isolation, Schlafstörungen, Depressionen oder Probleme im Alltag für die Betroffenen bedeuten. Personen, die vermehrt an Panikattacken leiden, sollten sich also rechtzeitig professionelle Unterstützung suchen. Die erste Anlaufstelle ist hier der Hausarzt. Diese können Betroffene an Spezialisten überweisen.