Migräne: Was gegen die Erkrankung hilft

Kopfschmerzen, Übelkeit und Lichtempfindlichkeit: Migräne ist eine neurologische Erkrankung. Tipps für Ihren Umgang mit der Erkrankung.

18 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Migräne. Das sind 20 Prozent der Bevölkerung.

 

Migräne – eine komplexe Erkrankung:

 

Es gibt nicht die eine Migräne, sondern viele Arten und Formen der neurologischen Krankheit. Ob man sie kriegt oder nicht, ist hier genetisch bedingt.

 

Bei einem Migräneanfall setzen in der Regel plötzlich heftige Schmerzen ein, oft nur auf einer Kopfseite. Diese pochenden und pulsierenden Kopfschmerzen sind nicht mit gewöhnlichen Kopfschmerzen zu vergleichen und werden meist von weiteren Beschwerden begleitet. Oft verstärken sie sich bei körperlicher Aktivität manchmal schon bei kleinen Bewegungen. Viele Betroffene sind während der Anfälle extrem licht- und geräuschempfindlich. Unbehandelt halten die Beschwerden zwischen Stunden und sogar Tagen an.

 

Was Sie tun können um Migräneattacken vorzubeugen:

 

Bestimmte Schlafgewohnheiten und andere Verhaltensweisen können Migräneanfälle begünstigen. Worauf Menschen mit Migräne empfindlich reagieren, ist hingegen unterschiedlich.

 

Ein Migräne-Tagebuch kann helfen, den Auslösern auf die Spur zu kommen. Es vereinfacht Experten, zusätzlich die genaue Art der Migräne zu kategorisieren. Zudem zeigen Tagebuch-Einträge, ob sich die Häufigkeit und Stärke der Migräne verringert, wenn eine Weile auf einen möglichen Auslöser wie zum Beispiel Wein verzichtet wird.

 

Auch Nahrungsergänzungsmittel, pflanzliche Arzneimittel oder Entspannungsverfahren können Betroffene ausprobieren, um ihre Migräneattacken vorzubeugen. Bei extrem starken oder sehr häufigen Migräneanfällen kommen zudem Medikamente zur Vorbeugung oder eine psychotherapeutische Behandlung infrage. In der Behandlung lernt man nicht nur mehr über die eigene Erkrankung, sondern auch Techniken, die helfen sollen, mit der Situation umzugehen.

 

Was Betroffenen direkt hilft:

 

Viele Menschen mit Migräne lindern Anfälle oft mit folgender Methode: Sie legen sich in einem ruhigen und dunklen Raum hin und bedecken die schmerzende Kopfseite mit einer kühlenden Auflage wie einem feuchten Tuch oder einem Kühlelement.

 

Behandlungen:

 

Wenn die Migräne extrem schmerzhaft wird, nehmen die meisten Betroffenen Medikamente, um den Anfall durchzustehen. Neben Medikamenten gibt es jedoch auch verschiedene Behandlungen, die je nach Migräneart helfen können. Zudem gibt es mittlerweile eine neue Behandlung: Eine Antikörper-Therapie in Spritzenform.

 

Neue Methode: Die „Migräne-Spritze“:

 

Die erste Voraussetzung, um die Spritze bekommen zu dürfen, ist, dass man Migräne-Betroffener ist und an mehr als vier Tagen im Monat unter den Kopfschmerzen leidet. Zudem muss man alle Vortherapien ausprobiert haben, die aktuell in Deutschland zugelassen sind, zum Beispiel: Tabletten, Antidepressiva, Mittel gegen Epilepsie oder Herzmedikamente. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, übernimmt die Krankenkasse die Spritzen-Therapie. Wichtig zu wissen ist zudem, dass auch diese Therapie Betroffene nicht vor der Erkrankung heilen kann.

 

Der Prozess:

 

Während der Spritzen-Therapie werden Betroffenen mit Wasser verdünntes Eptinezumab intravenös verabreicht. Eine halbe Stunde liegen die Patienten am Tropf. Entsteht keine allergische Reaktion, dürfen Sie wieder nach Hause. Die Spritze gibt es alle drei Monate. Bereits die erste Spritze entscheidet über den weiteren Verlauf. Merkt man nach der ersten Sitzung keine Verbesserung innerhalb der ersten Monate, wird die Therapie sofort abgebrochen. Wenn die Therapie abgebrochen wird, obwohl die Spritze hilft, werden die Migränesymptome sofort wieder schlimmer.