Covid und soziale Ungleichheit: Wie sich Job und Wohnverhältnisse auf die Gesundheit auswirken

Einige Menschen trifft die Pandemie besonders hart. Welchen Einfluss der sozioökonomische Status auf das Infektionsrisiko hat.

Erkranken Menschen mit Migrationshintergrund häufiger an Covid-19? Immer wieder berichten Klinik-Ärzte, dass der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund auf den Intensivstationen auffallend hoch sei.

 

Da in Deutschland in den Krankhäusern keine Daten zur Herkunft erhoben werden, gibt es hierfür jedoch keine verlässlichen Zahlen. Entscheidender als ein möglicher Migrationshintergrund scheint hingegen der sozioökonomische Status zu sein.

 

<h2>Der sozioökonomische Status ist entscheidend</h2>

 

Laut einer Studie der OECD haben vor allem die Wohnverhältnisse, das Einkommen und die Art der Beschäftigung Einfluss auf die Gesundheit. Wer in dicht besiedelten Stadtteilen wohnt, ein niedriges Einkommen hat und Berufe mit vielen sozialen Kontakten ausübt, hat demnach ein höheres Risiko an Covid-19 zu erkranken.

 

Menschen in Armut sind zudem meist häufiger von Vorerkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herzerkrankungen betroffen und haben damit ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf. Zudem können auch Sprachbarrieren den Zugang zu gesundheitlich relevanten Informationen erschweren.

 

<h2>Höhere Infektions- und Sterblichkeitsrate in benachteiligten Regionen</h2>

 

Zu Beginn der Pandemie sah das Infektionsgeschehen noch vollkommen anders aus, wie aus einer Studie des Robert Koch-Instituts hervorgeht: Anfangs hatte sich das Virus vor allem in sozioökonomisch bessergestellten Bevölkerungsgruppen ausgebreitet – möglicherweise aufgrund einer höheren Mobilität durch Urlaubs- und Geschäftsreisen. In der zweiten Welle waren dagegen besonders Regionen mit einer hohen Arbeitslosigkeit und geringerem Einkommen betroffen.

 

Die sozialen Unterschiede spiegeln sich darüber hinaus auch in der Sterblichkeitsrate wider: Während der zweiten Welle im Dezember und Januar lag die Covid-Sterblichkeit in sozial stark benachteiligten Regionen laut Robert Koch-Institut um rund 50 bis 70 Prozent höher als in Regionen mit geringer sozialer Benachteiligung.