Alkoholsucht: Hier finden Betroffene Hilfe

1,6 Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig – 6,7 Millionen konsumieren Alkohol in gesundheitlich riskanter Form. Pro Kopf lag der Verbrauch alkoholischer Getränke im Jahr 2018 bei etwa 129 Litern. Im europäischen Vergleich gilt Deutschland damit als Hochkonsumland.

Noch immer ist Alkoholismus ein großes Tabuthema und wird meist mit älteren Männern und sozialem Abstieg in Verbindung gebracht. Dabei ist in den vergangenen Jahren gerade unter jungen Frauen der risikoreiche Alkoholkonsum stetig gestiegen. Oft geht die Alkoholsucht bei Frauen mit einem großen gesellschaftlichen Druck einher: Ob bei der Kindererziehung, in der Partnerschaft, im Berufsleben oder im Haushalt – in allem müssen sie vermeintlich perfekt sein.

Anders als viele betroffene Männer trinken Frauen meist im Verborgenen. Sie werden zudem schneller abhängig und haben ein höheres Risiko für körperliche und psychische Schäden, da bei Frauen der Alkohol häufig stärker wirkt und schlechter von der Leber abgebaut werden kann.

Missbräuchlicher Alkoholkonsum kann zahlreiche gesundheitliche Folgen haben und zum Beispiel zu Krebserkrankungen, Erkrankungen der Leber oder des Herz-Kreislauf-Systems führen. Schätzungen gehen von jährlich etwa 74.000 Todesfällen aus, die durch Alkoholkonsum oder eine Kombination aus Alkohol- und Tabakkonsum verursacht werden.

Sie machen sich Sorgen um Ihren Alkoholkonsum oder das Trinkverhalten eines Menschen in ihrem Umfeld? An diese Stellen können Sie sich wenden:

Hier finden Betroffene Hilfe

• Bei der Selbsthilfeorganisation Anonyme Alkoholiker treffen sich Betroffene regelmäßig in Gruppen, um gemeinsam gegen die Alkoholsucht anzukämpfen. Meetings der Anonymen Alkoholiker in Ihrer Nähe finden Sie hier.
• Der Kreuzbund ist ein Sucht-Selbsthilfeverband, der Suchtkranken und ihren Angehörigen Hilfe in bundesweit rund 1.300 Selbsthilfegruppen bietet. Hier finden Sie Gruppen in Ihrer Nähe. Zudem können Sie sich über den anonymen Kreuzbund-Chat mit anderen Betroffenen austauschen.
• Auf der Seite der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. können Sie nach Beratungs- und Hilfsangeboten in Ihrer Nähe suchen.
• Der Suchthilfeverband Blaues Kreuz in Deutschland e. V. bietet Hilfe und Unterstützung für suchtkranke und suchtgefährdete Menschen und ihre Angehörigen an.
• Unter der Nummer 0221 892031 (Mo-Do 10-22 Uhr, Fr-So 10-18 Uhr) berät die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unter anderem bei Fragen zur Suchtvorbeugung und vermittelt bei Suchtproblemen geeignete Hilfs- und Beratungsangebote. Betroffene und Angehörige können auch eine anonyme Online-Beratung in Anspruch nehmen.